Ich hörte nur noch ein lautes Hupen und Bremsenquietschen, als ich sah wie Marc über die Windschutzscheibe des silbernen BMW flog. Geschockt und tränenverschmiert rannte ich über die Straße zu ihm. Weinend kniete ich mich neben ihn und hob langsam seinen Kopf. „Mark…bitte“ flüsterte ich. Wenige Sekunden später hörte ich schon den Krankenwagen. Wie versteinert saß ich neben ihm. Die Tränen rollten mir die Wangen hinunter und landeten auf Marcs Oberkörper, auf dem sie sich mit dem Blut vermischten. Eine Ärztin sprach zu mir, doch ich konnte ihre Worte kaum hören. Sie zog mich vorsichtig am Arm. Ich riss mich los und kniete mich wieder zu Marc. Einige Ärzte kamen und hoben Marc auf die Trage. Wieder versucht die Ärztin mich zur Seite zu ziehen. „Keine Angst Mädchen. Es wird alles gut. Komm bitte mit mir mit.“ Ich ließ mich mitziehen, ließ den Blick jedoch nicht von Marc wenden, der gerade in den Krankenwagen gehoben wurde. „Er braucht mich doch.“ murmelte ich weinend. „Er braucht mich doch!!“ schrie ich. Die Ärztin versuchte mich zu beruhigen. „Komm wir fahren jetzt ins Krankenhaus.“ Sie führte mich zu einem schwarzen Käfer. Die ganze Fahrt über fragte sie mich aus, wie es denn passiert sei, doch ich verhielt mich stumm und blickte nur starr aus dem Fenster auf den Krankenwagen der vor uns fuhr. Als wir das Krankenhaus erreichten, rannte ich schnell in Gebäude und suchte meinen Bruder. Die Ärztin holte mich ein und befahl mir im Flur zu warten bis es genauere Ergebnisse gab. Während dessen wurde ich von einem Arzt befragt, der alles auf ein Blatt schrieb. „Hallo ich bin Dr. Marshall und wie heißt du?“ „Angel McGwan“ „Und wie heißt dein Bruder?“ „Marc McGwan“ „Alter von dir und deinem Bruder?“ „12 und mein Bruder ist 8“ „Wohnort“ „Ellis Island Street 244“ „Wo befinden sich deine Eltern?“ „Meine Mutter arbeitet von 4 Uhr morgens bis elf Uhr abends. Mein Vater ist abgehauen“ „Wie ist der Unfall passiert?“ Ich blickte in an. Auf diese Frage hatte ich schon gewartet, obwohl ich sie nicht beantworten wollte. Ich wusste wie alles passiert war. Wir waren auf dem Spielplatz gewesen. Es gab mal wieder Streit mit den anderen Kindern. Marc war weggelaufen und hatte beim überqueren der Strasse nicht aufgepasst und dann… Der Arzt schaute mich geduldig an, obwohl er ziemlich müde wirkte. „Er hat nicht aufgepasst.“ murmelte ich fast unverständlich und wieder traten mir die Tränen in die Augen. „Er hatte wie immer nicht aufgepasst“ Eine Ärztin trat aus dem Zimmer, indem Marc lag und nickte Dr. Marshall zu. Dieser wandte sich mir zu und sagte dann in ruhigem Ton. „Du kannst nun zu deinem Bruder. Aber du musst dich ruhig verhalten. Deine Mutter ist auch schon verständigt. Sie wird jeden Moment kommen.“ Ich bedankte mich und betrat langsam das Zimmer.